Wie geht es dieses Jahr mit den Immobilienpreisen weiter?
Aktuell stehen viele Fragen im Raum bezüglich einer möglichen Trendwende auf dem Immobilienmarkt. An verschiedenen Standorten stagnieren die Wohnimmobilienpreise oder es zeigt sich sogar eine leichte Belebung. Die Commerzbank-Studie weist jedoch darauf hin, dass die Preise bis 2024 weiter fallen könnten.
Nach einer langen Phase des kontinuierlichen Anstiegs der Wohnimmobilienpreise in Deutschland kam es 2022 infolge steigender Zinsen zu einem deutlichen Rückgang. Deuten sich nun Hinweise auf eine potenzielle Trendwende auf dem Markt für Wohnimmobilien an? Laut einer aktuellen Analyse haben sich die Immobilienpreise deutschlandweit im ersten Quartal 2024 stabilisiert. Dies geht aus Daten hervor, die auf tatsächlich gezahlten Kaufpreisen basieren.
Sowohl die Preise für Eigentumswohnungen als auch für Ein- und Zweifamilienhäuser sind vielerorts nur noch leicht gesunken. Eine Ausnahme bildet Hannover, wo die Wohnungspreise um etwa 3% gefallen sind.
Experten weisen darauf hin, dass in Städten wie Dresden, Köln und Stuttgart Pluszeichen auf eine mögliche preisliche Trendwende am Immobilienmarkt hindeuten könnten. In Dresden sind beispielsweise die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser von Januar bis März 2024 im Vergleich zum Vorquartal um 0,82% gestiegen, während bei Eigentumswohnungen ein Rückgang von 2,5% zu verzeichnen ist.
Auch der Vermittler für private Baufinanzierungen berichten von steigenden Immobilienpreisen und einer spürbaren Belebung im ersten Quartal. Insbesondere der Rückgang der Zinsen gegen Ende des letzten Jahres hat dazu geführt, dass viele potenzielle Käufer nun ihren Traum vom Eigenheim verwirklichen möchten.
Die Immobilienpreise sind zu Beginn des Jahres wieder leicht angestiegen, nachdem sie sich 2023 stabilisiert hatten. Dieser Anstieg ist auf die deutlich gestiegene Nachfrage seit Jahresbeginn zurückzuführen. Dennoch sei es zu früh, von einer wirklichen Trendwende zu sprechen.
Der Immobilienpreisindex zeigt eine leichte Erhöhung der Preise für Deutschland im Vergleich zum Vorquartal. Allerdings gibt es regionale Unterschiede, so sind beispielsweise die Preise in München leicht gesunken, während sie in Frankfurt, Berlin, Stuttgart und Hamburg leichte Zuwächse verzeichnen.
Die Entwicklung der Immobilienpreise hängt stark vom Handeln der EZB abhängt. Eine Zinssenkung im Laufe dieses Jahres könnte es für Verkäufer und Investoren einfacher machen, ein neues Preisgleichgewicht zu finden. Wir gehen von einer Preisstabilisierung aus, die voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2024 bei Wohnimmobilien beginnen wird.
Die Commerzbank hingegen geht von weiterhin sinkenden Immobilienpreisen aus. Sie erwarten, dass sich die Preiskorrektur in den nächsten Monaten fortsetzen wird. Laut ihrer Analyse ist die Anzahl der Transaktionen trotz des Preisrückgangs immer noch deutlich niedriger als vor dem Zinsanstieg. Es besteht offensichtlich eine große Diskrepanz zwischen den Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern, da viele potenzielle Käufer derzeit einen Kauf zu den aktuellen Preisen nicht finanzieren können. Verkäufer von Bestandsimmobilien werden sich langfristig wohl anpassen und preisliche Zugeständnisse machen müssen, da die Preise aus dem Jahr 2021 vorerst nicht erreichbar sein dürften.
Laut Schätzungen der Bundesbank im Monatsbericht für Februar könnte es noch eine weitere Preiskorrektur von Bestandsimmobilien um 5% bis 10% geben, wenn die Kosten für energetische Sanierungen berücksichtigt werden.
Kind Regards
Matthias Holzmann